Ein Rückblick auf die Anfänge
Im Jahr 2020 stand Deutschland unter dem prägenden Einfluss der Corona-Pandemie. Viele traditionelle Veranstaltungen mussten abgesagt werden – so auch die Rintelner Eisfahrt, die sonst den Saisonabschluss für zahlreiche Paddler bildete. Doch ganz wollte der WSV Verden diese Tradition nicht aufgeben. Nach einigen Überlegungen entstand die Idee einer eigenen Übernachtungstour rund um Verden, mit einem besseren Verhältnis zwischen Auto- und Paddelkilometern.
Das Hotel Allerhof in Bosse erwies sich als idealer Zwischenstopp: genau auf halber Strecke zwischen Engehausen und dem Bootshaus des WSV gelegen und bereits bekannt durch frühere Besuche der Dienstagspaddler. Die Zusage des Hotels war schnell da – wenn auch mit einem gewissen Zweifel, ob die Gruppe tatsächlich bei winterlichem Wetter paddeln würde.
Die erste Tour
Am ersten Samstag im Dezember 2020 starteten 13 Paddler aus dem WSV und befreundeten Vereinen in Engehausen. Das Wetter war wenig einladend, doch die Freude, endlich wieder gemeinsam unterwegs zu sein, überwog. Am Wehr in Hademsdorf wurde die „Pflichthygiene“ mit einem augenzwinkernden Schluck Glühwein erledigt, bevor die Gruppe kurz vor der Dämmerung das Hotel erreichte.


Die überraschte Hotelchefin Frau Rodewald-Köhler begrüßte die Paddler mit den Worten: „Ich habe bis eben nicht wirklich geglaubt, dass Sie hier tatsächlich bei dem Wetter ankommen.“ Die Antwort der Gruppe war eindeutig: „Warum denn nicht? Das Wasser fließt doch und ist nicht gefroren!“
Nach einer heißen Dusche folgte ein gemütlicher Abend mit gutem Essen, Getränken und Gesprächen – ein Erlebnis, das alle vermisst hatten. Am nächsten Morgen stärkte ein reichhaltiges Frühstück die Gruppe für die zweite Etappe zurück nach Verden. Am Ende waren sich alle einig: Diese besondere Form des „Luxuspaddelns“ ohne Zelt und Campingkocher sollte unbedingt wiederholt werden.
Die Entwicklung zur Tradition
In den folgenden Jahren wuchs die Teilnehmerzahl stetig. Aus den anfänglichen 13 wurden schließlich 27 Paddler aus sechs Vereinen. Frau Rodewald-Köhler zweifelte längst nicht mehr an der Ankunft der Gruppe – der Empfang ist inzwischen herzlich und vertraut. Die Boote dürfen über Nacht in der Scheune lagern, und das Restaurantteam sorgt jedes Jahr für ein kulinarisches Highlight.
Besonders wertvoll ist die Vielfalt der Teilnehmer: Neue Gesichter bringen frischen Gesprächsstoff und eröffnen Kontakte, die bei zukünftigen Fahrten vertieft werden können. Genau das war von Beginn an ein Ziel dieser besonderen Tour – Gemeinschaft und Austausch über Vereinsgrenzen hinweg.


Fazit
Die Eisfahrt des WSV Verden & Friends hat sich zu einer festen Tradition entwickelt. Sie verbindet sportliche Herausforderung mit geselligem Beisammensein und einem Hauch von Komfort. Die Frage nach einer Wiederholung stellt sich längst nicht mehr – nur das „Wann“ bleibt offen.
Die Antwort steht bereits fest: 05./06. Dezember 2026.
Jens Quade
Referent Gewässer- und Umweltschutz
WSV Verden e.V.
